Zum Jahresende 2017 veröffentlichte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) eine aktualisierte Rote Liste für Bayerns Säugetiere. Immer noch sind über 40 Prozent der bayerischen Säugetierarten gefährdet. In der Neuauflage steht der Igel nun auch auf der sogenannten Vorwarnliste. Der Igel gilt zwar als häufig, seine negative Bestandsentwicklung setzt sich aber durch die strukturelle Verarmung der Landschaft und den Einsatz von Chemie in der Agrarlandschaft auf beunruhigende Weise fort. Jetzt ist er auf der bayerischen Vorwarnliste. Ein deutliches Warnsignal! Der Igel leidet sehr unter dem extremen Rückgang von Insekten. Aber es fehlt ihm nicht nur an Nahrung, sondern auch an geeigneten Nischen wie Hecken, in denen er Tagesschlafplätze findet und Winterquartiere anlegen kann.
Wer die Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns nicht kennt, hier ein paar Infos dazu:
Die Rote Liste der Säugetiere Bayerns 2017 ist eine Überarbeitung der 2003 erschienen Version. Auf ihr finden sich über 40 Prozent der insgesamt 79 in Bayern heimischen Säugetierarten. Davon ist etwa ein Drittel sehr selten oder extrem selten. Die Vorwarnliste ist Teil der Roten Liste. Auf ihr stehen Arten, die noch nicht gefährdet sind, deren Bestand aber durch aktuelle Entwicklungen rückläufig ist. Laut dem LfU gab es bei 16 Arten eine Verbesserung der Gefährdungskategorie, die vor allem Artenschutzmaßnahmen des Naturschutzes zu verdanken sind. Bei 14 Arten fand jedoch eine Verschlechterung statt, die in erster Linie mit den Veränderungen der Landnutzung, dem Verlust von Kleinstrukturen oder der Zerschneidung von Lebensräumen zusammenhängt. Auf der Liste als vom Aussterben bedroht stehen zum Beispiel der Luchs oder die Große Hufeisennase (Fledermausart).